Kartäuser Katzen

CHARTREUX VOM SODBARG

CHRISTINE WEGNER

Herkunft


Die Kartäuserkatze lebte ursprünglich im Gebiet des vorderen Orient im Gebirge von Syrien, Persien und in der Türkei. Ihren Weg nach Europa fand sie zur Zeit der Kreuzzüge, als heimkehrende Ritter sie als Souvenier mitbrachten. Ihre vorläufig endgültige Heimat aber sollten diese Katzen in Frankreich finden, wo erstmals im 15. Jahrhundert von einer Chartreux berichtet wird, die dort auch als Lebensmittel und Pelzlieferant Bedeutung erlangte.

Für die Entstehung ihres Namens gibt es zwei Theorien: Es wird vermutet, dass die Chartreux nach der in der Farbe ähnlichen, blaugrauen Wollsorte Pile des Chartreux benannt wurde, oder aber von einem Pariser Kartäuserkloster, in dessen Nähe im 18. Jahrhundert eine Sippe frei lebender einfarbig blauer Katzen ansässig gewesen sein soll.

Die Geburtsstunde der Chartreux-Zucht schlug in den frühen Zwanzigern des vergangenen Jahrhunderts, als die Schwestern Suzanne und Christine Léger auf der bretonischen Insel Belle-Ile-en-Mer sich der planmäßigen Zucht dieser, in der freien Wildbahn vorgefundenen, Naturrasse widmeten.

Als sich nach dem zweiten Weltkrieg das Zuchtpotential dramatisch verringerte, wurde zeitweise die Britisch Kurzhaar (BKH) mit der französischen Chartreux gekreuzt. Parallel dazu wurden die wenigen französischen Chartreux weiterhin gezüchtet, vor allem in Frankreich und den Beneluxländern und nicht mit anderen Rassen gekreuzt. Durch die Bemühungen des Präsidenten des Club du Chat des Chartreux, Jean Simonnet, der in mehreren Veröffentlichungen die Unterschiedlichkeit der Rassen BKH und Chartreux dargestellt hatte, erkannte 1977 die Fifé die Chartreux als eigenständige Rasse mit eigenem Standard an.

Heute darf sich nur noch die Chartreux Kartäuser nennen.